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Dank Corona in aller Munde, die Digitalisierung in Schulen. In den Jahren davor wurde geschlafen, nun bräuchte man dringend die Möglichkeiten des Online-Unterrichts, leider geht das nicht so schnell. Interessant auch, dass die Onlinelehre bereits seit 2001 gängig ist, nun haben wir aber demnächst schon 2021. Typisch Deutschland, alles, was schwierig ist und nicht sein muss, wird auch nicht angegangen, nun bekommen wir und leider auch unsere Kinder dafür die Quittung.
Wenn man den Medien Glauben schenkt, dann bräuchte man für die Digitalisierung in Schulen lediglich schnelles Internet, ein paar Tablets und los gehts.
Schade, es fehlt mal wieder an sinnvollen Konzepten, und es ist wie immer, jeder, der ein wenig am PC rumklickert, meint nun, die erforderliche Expertise zu besitzen. Leider ist das aber zu wenig, damit kann man nun wirklich keinen Blumentopf gewinnen! Die Digitalisierung in Schulen klappt nur mit einem Konzept, das von Leuten erarbeitet wird, die sich sowohl mit Technik als auch mit Didaktik auskennen und auch über die Methodenkompetenz des Online-Lernens verfügen. Wie gesagt, andere machen das bereits seit 2001 oder früher.
Und Methodenkompetenz heißt nicht, dass man Zoom, MS-Teams oder zig andere Tools kennt und es schafft, einem Gegenüber das eigene Konterfei zu zeigen. Damit kann jeder umgehen und sonst lernt man es schnell mit Hilfe von Youtube. Youtube hat ja die „Sendung mit der Maus“ abgelöst.
Onlineunterricht vs. Präsenzunterricht
Schaut man sich in Schulen und Unis mal etwas um, so fehlen genau diese Kompetenzen, um die Digitalisierung zu einem Erfolg zu bringen. Auch an Universitäten, die bereits in der Onlinelehre unterwegs sind, wundert man sich zuweilen über die teilweise überhaupt nicht vorhande Medienkompetenz. Da wird z.B. eine Kamera auf eine Tafel gerichtet, die Lehrende schreibt auf dieser Tafel, mit dem Rücken zur Kamera. Das ist eine tolle Interaktion mit den Schülern, nämlich gar keine. Natürlich gibt es auch viele sehr gute Beispiele. Trotzdem, das sind immer noch zu wenige. Auch scheint vielen Lehrkräften nicht klar zu sein, wo die Unterschiede zwischen Präsenzunterricht und Onlineunterricht liegen. Woher sollen sie das denn auch wissen? Ein kleines verständliches Beispiel von vielen:
Präsenzunterricht
Der Schüler schaut den Lehrer an, der Blick wandert zum Heft, weil er evtl. etwas mitschreibt, dann zu einem Mitschüler, der etwas sagt und zuweilen geht er auch aus dem Fenster. Vielleicht soll der Schüler auch mal an die Tafel* kommen, um dort etwas anzuschreiben. Das Auge justiert sich ständig neu auf die unterschiedlichen Abstände, Farben, Komplexitäten des Bildes u.ä. und auch der Körper ist beteiligt.
Onlineunterricht
Der Schüler sitzt vor seinem Endgerät, z.B. ein PC, und schaut den Lehrer an. Er versucht, gleichzeitig Bild und Sprache zu erfassen und auch mit dem gewählten Tool umzugehen. Je nachdem, welche Methoden der Lehrer online wählt, z.B. Powerpoint, sind die Augen immer gleich justiert. Je kleiner der Monitor, desto anstrengender ist das für die Schüler, und natürlich auch für den Lehrer. Zuweilen wird dazu aufgefordert auch noch digital mitzuschreiben, dann wird es ganz schwierig.
Man kann es sich leicht vorstellen und auch momentan selber erleben. Die Folge sind Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Verspannungen u.ä. Die Onlinezeiten von Kindern erhöhen sich um ein Vielfaches im Vergleich zu vorher.
Fazit: Einen Onlineunterricht kann man einfach nicht genauso durchführen wie einen Präsenzunterricht.
Natürlich haben Onlineangebote auch viele Vorteile, das ist unbenommen, nur ich denke, man muss sie an das Publikum, hier die Schüler, Altersgruppen und Lernziele anpassen.
Die Unterschiede zu erkennen, die technischen Möglichkeiten zu beherrschen, alle Schüler bei der Stange zu halten u.ä. bleibt nun an den Lehrern hängen. Ich stelle mir unter Digitalisierung in Schulen etwas anderes vor.
Trennung zwischen Technik und Unterricht
Kann man wirklich erwarten, dass Lehrer, die mit Digitalisierung einhergehenden Zusatzaufgaben selbstverständlich mit übernehmen und vor allem von selbst und jetzt sofort beherrschen? Ich denke nicht, dass man das erwarten kann. Hier ein paar generelle Punkte, die zu klären wären und die mir spontan aus unseren Digitalisierungsprojekten so in den Sinn kommen:
Generelles
Methodenkompetenz bei den Lehrern
Nutzen unterschiedlicher Methoden auch online, z.B. Filme, Abstimmungen, Bildschirmfreigaben hin und her, um die Schüler bei der Stange zu halten.
Motivationstechnik, Fortschrittsbalken, Selbstlerneinheiten etc.
Welche Fächer/Inhalte können auf welche Art digitalisiert werden?
Wer kann die Einrichtung der digitalen Inhalte übernehmen?
Welche Fächer können evtl. nicht digitalisiert werden?
Für welche Altersstufen ist wieviel Onlinezeit vertretbar, müssen auch andere Unterrichtszeiten in Erwägung gezogen werden?
Wie kann der Mehraufwand der Lehrer, viele unterschiedliche Lernarten vorzubereiten, aufgefangen werden?
Wie kann man gewährleisten, dass die Schüler zum Unterricht auch online sind, wenn z.B. die Eltern außer Haus sind?
Datenschutz, IT-Sicherheit etc.
Zu Hause bei den Schülern
Gibt es funktionierendes Internet?
Gibt es ein geeignetes Endgerät für jedes Kind, kann man das überhaupt von jeder Familie erwarten?
Ist ein störungsfreier Arbeitsplatz vorhanden?
Wieviele Kinder werden in einem Haushalt gleichzeitig digital beschult?
Wer hilft bei technischen Problemen?
Müssen/sollen einzelne Schüler vielleicht zu Freunden gehen, um dort teilzunehmen?
Wie kann man Lerngruppen koordinieren und einrichten?
Wie sollen die Kinder sich verhalten, wenn etwas nicht klappt?
Muss man über Prävention in Bezug auf körperliche Probleme nachdenken?
Technik generell (Schule, Lehrer, Schüler)
Welche Tools sollen genutzt werden?
Welche Endgeräte? Nur, weil der technikaffine Lehrer so gerne ein iPad hätte, ist das vielleicht nicht immer am geeignetsten –> Beispiel: Programmierunterricht, sofern vorhanden
Muss es evtl. einen Pool von Leihgeräten geben?
Gibt es IT-Support, wenn es zu Hause bei den Schülern nicht klappt?
Welche Speichermedien soll es geben?
Das sind nur ganz wenige Fragen, die sich aus meiner Erfahrung spontan stellen. Auch werden diese sicherlich in unterschiedlichen Schulen unterschiedliche Antworten ergeben, je nach Situation vor Ort.
Die Schulen, die ich kenne, haben momentan mitunter gar keine Zeit, sich mit einem solch aufwändigen Projekt wie der Digitalisierung in Schulen zu befassen. Sie sind hauptsächlich damit beschäftigt, ihre Hygienekonzepte an die immer wieder neuen Gegebenheiten anzupassen. Auch hier sind sie keine Profis und es sollte ihnen abgenommen werden, aber das ist ein anderes Thema.
Vielleicht können wir das Digitalisierungprojekt dieses Mal richtig machen, das wäre mein Wunsch. Andere Länder, z.B. in Skandinavien sind da sehr viel weiter als wir es sind. Passt meines Erachtens nicht zu dem vielgepriesenen Industriestandort Deutschland.
*Tafel = Synonym für alle Sorten von Tafeln, Digiboards, Whiteboards etc.
Gesundheitsminister Spahn plant eine App, um die Nachvollziehbarkeit der Corona Infektionswege zu gewährleisten. Sein ursprünglicher Plan war, den Gesundheitsbehörden ganz einfach den Zugriff auf die GPS-Daten der Nutzer ganz zu erlauben. Mit der ersten Idee ist er zum Glück gescheitert, nun plant er die Corona APP, wie ich sie nenne.
Wie ist die Idee?
Der Medientenor ist momentan, dass jeder sich diese APP freiwillig installieren kann. Liest man mehrere unterschiedliche Quellen, so soll mit anonymisierten Namen und Standortdaten ein Tracking erfolgen, dass den Nutzer warnt, wenn er mit einem Corona Infizierten Kontakt hatte.
„Nach Angaben des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts geht es bei dem Test um einen anonymen Ansatz zur Kontaktverfolgung, der in voller Übereinstimmung mit der Datenschutzgrundverordnung ist und auch bei Reisen zwischen Ländern über einen anonymen, länderübergreifenden Austauschmechanismus verwendet werden kann“. Persönliche Daten oder Standorte würden dabei weder gespeichert noch übertragen.“
Kurzfazit dieses Spahn-Projektes: Die Praxen waren offen wie Scheunentore und Gesundheitsdaten waren im Netz frei verfügbar. Die „Experten“ kannten nicht mal die Standardsicherheitseinstellungen von Routern.
Zurück zur APP.
Technisch funktioniert die Corona APP über Bluetooth. Das eigene Handy mit der APP, erzeugt eine eindeutige ID und tauscht diese mit anderen Handys, denen man innerhalb der Bluetooth-Reichweite begegnet, aus. Man bekommt also im Gegenzug alle IDs aller Nutzer dieser APP, die sich in der Nähe aufgehalten haben.
Laut Bundeswehr müssen sich andere Personen auf weniger als 1,5 m nähern und dort 2 Minuten bleiben, bevor der Kontakt aufgezeichnet wird. Weiß die APP von einer Infektion des Gegenübers, schlägt sie Alarm.
Anm.: Man geht davon aus, dass bluetooth Schnittstellen von Handys eine Reichweite von ca. 10 m haben, es gibt andere Geräte, die schaffen bis zu 100 m. Aus IT-Sicherheitserwägungen war man bis jetzt immer der Meinung, dass man diese Schnittstelle normalerweise nur anschaltet, wenn sie gerade benötigt wird, z.B. für die Freisprecheinrichtung im Auto, danach schaltet man sie normalerweise wieder aus. Die dauerhafte Aktivität geht zum einen zu Lasten des Akkus und zum anderen zu Lasten der Sicherheit. Schadsoftware kann über Bluetooth sehr leicht eingeschleust werden kann. Wenn man die APP installiert, muss die Schnittstelle dauerhaft aktiv sein, sonst bringt es ja nichts.
Die ID der Corona APP wird über ein neues System namens PEPP-PT generiert. (PEPP-PT: Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing) Hierbei handelt es sich um das sog. Kontakterfassungs-Framework zur Bekämpfung der Ausbreitung von Covid-19. Könnte man dann bestimmt auch für Grippeepidemien etc.verwenden. Dieses Framework wird gerade noch entwickelt und soll in voller Übereinstimmung mit der DSGVO stehen. Es sollen keine persönlichen Daten, kein Standort, keine MAC-Adresse gespeichert oder übertragen werden.
Folgende Eigenschaften sollen mit dem Framework umgesetzt werden:
„Gut getestete und etablierte Verfahren zur Abstandsmessung auf gängigen mobilen Betriebssystemen und Geräten.
Durchsetzung von Datenschutz, Anonymisierung, GDPR-Compliance und Sicherheit.
Internationale Interoperabilität zur Unterstützung der Rückverfolgung lokaler Infektionsketten, selbst wenn sich eine Kette über mehrere PEPP-PT-Teilnehmerländer erstreckt.
Skalierbare Backend-Architektur und -Technologie, die in lokale IT-Infrastrukturen integriert werden kann.“
Bei einer Infektion meldet mein Arzt die COVID-19 Infektion dem Gesundheitsamt. Von diesem bekomme ich dann einen Code (TAN-Nummer) den ich in die Corona-App eingeben kann. Wenn das erledigt ist, wird meine Kontaktliste aus der APP an einen zentralen Server übertragen. Dieser Server warnt dann die Personen, die zu den übertragenen IDs auf meinem Gerät gehören.
Datenschutz in der Corona-APP
Rein formal geht die DSGVO davon aus, dass Daten nur für ganz genau eingegrenzte Zwecke und nur in dem notwendigen Maß verarbeitet/gespeichert werden dürfen, wie der Zweck es vorsieht. Kapitel 2, Art. 5 Abs. 1c DSGVO. Allerdings gibt es eine Einschränkung. „…eine Weiterverarbeitung für im öffentlichen Interesse liegende Archivzwecke, für wissenschaftliche oder historische Forschungszwecke oder für statistische Zwecke gilt gemäß Artikel 89 Absatz 1 nicht als unvereinbar mit den ursprünglichen Zwecken ..“ Kapitel 2, Art. 5 Abs. 1b DSGVO.
Wie ist es allerdings, wenn ich die APP nutze, Coronainfiziert bin und die APP löst dann bei Kontakt einen Alarm aus? Meine pers. Meinung dazu ist: Schwierig! All, die Ängstlichen unter uns, die so eine große Angst davor haben, sich zu infizieren, werden das ganz klasse finden und hurra schreien, es aber Vernunft nennen.
Ein Perspektivwechsel ist hier angebracht!
Beispiel: Jemand war vor 4 Wochen erkrankt, ist genesen, war dann noch zur Vorsicht 14 Tage in Quarantäne und die Corona-APP löst trotzdem einen Alarm aus? Was passiert dann? Vor allem, wenn wir die aktuelle, politisch forcierte Massenpanik mit ins Geschehen werfen? Ich halte das für extrem gefährlich, sowohl gesellschaftlich als auch emotional.
Gemäß DSGVO fällt die Verarbeitung von Gesundheitsdaten unter Art. 9 DSGVO „Verarbeitung besonderer Kategorien personenbezogener Daten“. Der zweite, nicht rechtliche, eher persönliche Aspekt ist, möchte jemand, dass jeder weiß, dass er Corona infiziert ist? Ist das dann so ähnlich wie eine öffentliche Kenzeichnung?
Schaut man sich oben nochmal die genannten Aspekte der Corona-APP an, so ist ein Ziel, die internationale Interoperabilität, hm, wie wahrscheinlich ist es, dass die Daten nicht für anderes benötigt und dann doch umgenutzt werden?
Ein paar Worte zur Anonymisierung
Unter Anonymisierung versteht man den Vorgang, personenbezogene Daten so unkenntlich zu machen, so dass nicht oder nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand, auf die betreffende Person rückgeschlossen werden kann. Also fast gar nicht.
Anonymisierung wird allerdings oft, auch von Juristen, mit Pseudonymisierung verwechselt.
Unter Pseudonymisierung versteht man, pers. bezogene Daten z.B. den Namen mit einer Identnummer auszutauschen, so daß ein Rückschluß nicht auf den ersten Blick möglich ist.
Sollte es sich tatsächlich um eine echte Anonymisierung handeln, so findet die DSGVO hier keine Anwendung. Vgl. Erwägungsgrund 26
Technische Aspekte
Im Prinzip haben wir es hier mit Massendatenspeicherungen zu tun. Auch muss natürlich die Bandbreite des Internets mitspielen. Wenn man weiß, dass regelmäßig weniger als 20% der Mautstationen in Betrieb sind, weil die Server und auch die Leitungen es sonst nicht schaffen, könnte diese APP u.U. dazu führen, dass der Ausbau der TK-Infrastruktur mehr forciert wird, da hat man ja die letzten Jahrzehnte ordentlich geschlafen.
Nun die Beschreibung der APP sagt zwar aus, dass alles auf dem Handy bleibt und nur im Bedarfsfall mit TAN übermittelt wird, ja sicher. Wo sollen die ganzen Daten denn hin? Ich gehe entgegen der Beschreibung davon aus, dass die Daten doch auf Server übertragen werden, warum hieße das Prokjekt sonst Framework? Und außerdem hätte man die Ursprungsidee, alle Daten zu sammeln, bestimmt sehr ungern ganz verworfen.
google veröffentlicht Standortdaten
Google hat die Bewegungsdaten von 131 Ländern für jedermann einsehbar herausgegeben. Dies ist unter dem Deckmantel passiert, die Einhaltung der Einschränkungen über die Bewegungsdaten überprüfen zu wollen. Vielleicht brauchen wir diese Corona-APP also gar nicht..
Da PEPP-PT Framework steckt noch in der Entwicklung, die Corona-APP ebenso. Aus eigener, wirklich langjähriger Expertise, weiß ich, dass Software immer eingehenden Tests unterzogen werden muss. Bei dieser Art des Datentrackings ganz besonders. Ich persönlich halte auch das Risiko, dass genannte Systeme doch nicht so sicher sind, wie beschrieben, für sehr hoch.
Weiter noch stelle ich in Frage, dass es sich wirklich um Anonymisierung handelt, denn wenn das eine Handy Daten an das andere Handy schickt, dann „wissen“ beide Handys, dass etwas geschickt wurde, auch wenn es über eine APP geht. Auch die bluetooth-Schnittstelle hat Sende- und Empfangsdatensätze. Die Erzeugung der ID halte ich auch für schwierig, je nach verwendetem Algorithmus, halte ich eine Rückvollziehbarkeit für wahrscheinlich bzw. sicher, ja sogar gewollt. Jeder, der sich nur rudimentät mit IT auskennt, weiß, dass Prozessoren keine echten Zufallszahlen berechnen können. Ich gehe auch hier davon aus, dass das auch gar nicht gewollt ist, denn Ziel ist ja bekanntlich die Nachvollziehbarkeit der Infektionswege.
Ihr habt es schon geahnt, ich persönlich werde diese Corona-APP, sollte sie je marktreif werden, ganz bestimmt nicht installieren, desweiteren habe ich auch die GPS-Funktion meines Handys ausgeschaltet.
Jeder möge wie immer seine eigenen Schlüsse ziehen.
Am 03.09.2019 hatte ich ein Interview mit Dr. Stefan Brink dem
Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit in Baden-Württemberg. Dies ist ein Interview der Reihe „Im Gespräch mit“, deren Ziel es zum einen ist, die verschiedenen Kollegen in den Aufsichtsbehörden vorzustellen und zum anderen aufzuzeigen, dass es sich nicht um gesichtslose Behörden handelt.
89%* der 16- bis 24-jährigen in Deutschland nutzen regelmäßig soziale Netzwerke. Die Anzahl der sogenannten Datenskandale steigt. Da fragt man sich, wie sieht es mit der Eigenverantwortung der Bürger aus? Und vor allem, warum gilt die DSGVO nicht für private Nutzer? Ich habe Dr. Stefan Brink einige Fragen erörtert, die Entscheider von Unternehmen, die wir zum Thema betr. Datenschutz betreuen, regelmäßig stellen.
BW: Gibt es in Baden-Württemberg eine erhöhte Konsultation? Und wenn ja, welche Themenbereiche werden besonders oft angefragt?
Stefan Brink: Die Beratungsanfragen sind extrem weit gestreut. Wir haben seit 2017 eine ganz hohe Steigerung in diesem Bereich und freuen uns auch, dass die Unternehmen hauptsächlich, aber auch die Behörden, uns konsultieren. Das ist eine ganz zentrale Fragestellung und ist mitten im Fokus unserer Arbeit. Wir haben in den letzten 2 Jahren über 4000 Beratungsanfragen gehabt und das ist eine tolle Entwicklung.
BW: Können Sie die Anfragen alle bearbeiten, haben Sie mittlerweile eine entsprechende Personaldecke?
Stefan Brink: Ja, wir sind glücklicherweise ganz gut ausgestattet. Wir haben 2017 mit 35 Mann angefangen und sind jetzt bei knapp 65 gelandet. Wir sind also deutlich gestärkt worden. Man muss allerdings zugeben, dass die Zahl der Anfragen und auch die Zahl der Beschwerden, die wir natürlich dann auch noch zusätzlich haben, überfordern uns zum Teil. Deswegen haben wir Anfang dieses Jahres gesagt, okay, wir müssen stärker in die Kontrolle gehen und haben die Beratung leicht zurückgefahren, was aber nicht heißt, dass wir Beratungsanfragen ablehnen, sondern das wir in bestimmten Bereichen erst ein bisschen später zum Zug kommen, wir die Unternehmen also bitten müssen, sich ein bisschen mehr zu gedulden. Das ist manchmal bitter, gerade wenn es z.B. um Startups geht, die gerade vorm Loslaufen stehen und dann doch mal 2, 4 oder 6 Wochen auf uns warten müssen – aber alles kriegen wir zur Zeit tatsächlich nicht hin.
BW: Wie sehen Sie unser Datenschutzniveau in 5 Jahren? Kann der Datenschutz sich bis dahin zu einen echten Qualitätsmerkmal entwickelt haben?
Stefan Brink: Davon gehe ich aus. Das ist auch genau das positive Potenzial, dass in der Grundverordnung drinsteckt. Es wird auch in Zukunft, in 5 Jahren, in 10 Jahren, ein gespaltenes Feld geben.
Es wird Unternehmen geben, die das sehr schön machen und sich auch sehr intensiv um Datenschutz kümmern und es auch tatsächlich offensiv, als Teil ihres Angebots und als Qualitätsmerkmal sehen und es wird andere geben, die das so mehr oder weniger en passant mit betreiben und es ganz ordentlich machen und natürlich wird es auch in 5 oder 10 Jahren immer noch einzelne Unternehmen geben, die auf Lücke setzen und dementsprechend ein gewisses Risiko eingehen.
BW: In unserer täglichen Praxis wird leider auch immer noch gefragt „wie hoch ist das Bußgeld?
Stefan Brink: Genau, das ist ein enormer Treiber. Die Grundverordnung ist zwar in manchen Bereichen sehr formal und auch aufwändig, aber was die Bußgelder angeht, hat sie eine ganz klare Sprache, mit Ansagen von Bußgeldern bis zu 20.000.000 EUR. Unternehmen reagieren auf das Risiko Datenschutzverletzung und verhalten sich in vielen Bereichen positiv und richtig, indem sie sich Knowhow einkaufen oder Mitarbeiter qualifizieren, um das Thema besser in den Griff zu bekommen.
BW: Art 2. DSGVO / sachlicher Anwendungsbereich schließt natürliche Personen zur Ausübung ausschl. persönlicher oder familiärer Tätigkeiten aus. Wieviel Sinn macht die DSGVO, wenn ein Großteil der Nutzer personenbezogene Daten über entsprechende Dienste in die ganze Welt verteilt?
Stefan Brink: Da ist eine gewisse Unwucht in der DSGVO. Auf der einen Seite ist es völlig nachvollziehbar und richtig, dass wir nicht private, oder persönliche Verhältnisse, mit staatlichen Auflagen aus dem Datenschutz überziehen. Andererseits – Sie haben vollkommen Recht – findet tatsächlich eine große Menge der Datenverarbeitung durch Private statt. Auf dem eigenen Smartphone, oder auf dem privaten Rechner und dabei werden natürlich auch viele technische Tools eingesetzt, die ein erhebliches Datenschutz-Potenzial haben, also ein erhebliches Risiko darstellen. Wenn ich z.B. meine gesamten Bilddaten in die Clouds hochlade oder wenn ich über WhatsAPP kommuniziere, da beeinträchtige ich möglicherweise andere Privatleute ganz erheblich. Das ist in weiten Bereichen in der Grundverordnung ausgenommen, was nichts anderes heißt, als, dass der einzelne private Betroffene darauf angewiesen ist, dann auch auf dem privaten Klageweg sein Recht zu verteidigen. Das ist natürlich sehr beschwerlich und den Weg gehen wirklich die Wenigsten.
BW: Meine Daten werden von den Menschen, die meine Kontaktdaten auf ihrem Handy haben und gleichzeitig einen Datencrawler wie z.B. WhatsAPP, google & Co. nutzen, in alle Welt verteilt. Dagegen kann ich gar nichts tun, ich weiß es nicht einmal. Jede Firma, die auch meine Daten hat, müsste in diesem Fall ihren Informationspflichten nachkommen, weil es sich um eine Datenweitergabe handelt. Dies ist für viele Verantwortliche, die von mir betreut werden, schwer zu verstehen, was kann man diesen Entscheidern sagen?
Stefan Brink: Man muss schlicht und ergreifend an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen appellieren. Wenn wir die Situation haben, dass in persönlich/familiären Verhältnissen keine DSGVO gilt und wenn wir die Situation haben, dass auch privater Rechtschutz nicht in Anspruch genommen wird, bleibt es eigentlich mehr oder weniger dem Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen überlassen, wie er mit den Daten umgeht. Da kann man in weiten Bereichen leider nur appellieren.
Man kann auf der anderen Seite sehen, dass auch gerade durch die DSGVO seit Mai 2018 das Datenschutz-Bewusstsein wesentlich größer geworden ist und auch viel stärker Teil des öffentlichen Diskurses ist und das hat natürlich auch Wirkung auf das Verhalten einzelner Privater. Aber in dem Bereich ist Hoffen angesagt.
BW: In meiner beruflichen Praxis nehme ich eine Art Sorglosigkeit wahr. Wenn jemand an der Haustür klingelt, sind die Menschen misstrauisch, wenn eine APP auf alle Daten ihres Handys zugreifen möchte, aber nicht. Viele speichern Zugangsdaten auf Ihren Handys, benutzen elektronische Portemonnaies und ähnliches, sie geben bereitwillig alle Daten her. An der Haustür würden sie das wohl nicht tun. Haben Sie Ideen dazu, wie man dieses Wahrnehmungsproblem lösen könnte?
Stefan Brink: Ja, das Wahrnehmungsproblem gibt es ganz eindeutig. Das ist eine gespaltene Wahrnehmung – Wir nehmen auf der einen Seite alles, was im virtuellen Raum stattfindet, entweder überhaupt nicht ernst, oder betrachten das als nach wie vor unregulierten Raum der Freiheit, oder eigentlich sogar der Willkür. Auf der anderen Seite sind wir mittendrin in einem Lernprozess, dass das eben einfach nicht stimmt, dass man via Internet genauso Rechte anderer verletzten kann, als wenn man es persönlich und Face to Face macht.
Also, es ist ein Lernprozess.
Auf der anderen Seite muss man sagen, alles was mit netzgestützter Kommunikation zu tun hat, ist natürlich ein Lernprozess für den Menschen an sich. Wir haben das Internet seit Mitte der 90-er Jahre. Ich glaube, wir brauchen tatsächlich mindestens eine weitere Generation, um richtig zu kapieren, was es eigentlich bedeutet, auf diese Art und Weise zu kommunizieren. Die Maßstäbe, die wir im analogen Leben über Jahrtausende aufgebaut haben und immer weiter verfeinert haben, müssen wir dann auch im virtuellen Raum umsetzen. Ich bin deswegen nicht besonders bange. Das ist ein Lernprozess, schlicht und ergreifend und man kann schon sehen, dass die digital natives, also die jüngere Generation, sagen wir mal ganz grob die unter 20-jährigen, die also wirklich von vorne herein mit dem Internet aufgewachsen sind, in vielen Bereichen anders agieren, auch sehr differenziert agieren und dass dieser Lernprozess durchaus stattfindet. Perfekt ist das allerdings noch nicht. Wir müssen als Spezies Mensch lernen, mit diesen neuen Medienprodukten umzugehen und noch können wir das eigentlich in ganz wenigen Bereichen gut.
BW: Wie könnte man generell die Eigenverantwortung von Privatpersonen wieder mehr ins Spiel bringen? Gerade das Internet scheint ein Spielball der Eitelkeiten zu werden, wer bin ich, wer bist Du? Ich kann machen, was ich will. Und so wird lustig drauflos gepostet, auch Bilder von anderen, die gar nicht wissen, dass sie auf einem Photo im Internet veröffentlicht wurden. Hier wird jetzt versucht, die Betreiber der Portale in die Pflicht zu nehmen, aber gepostet hat es doch jemand anders. Wie passt das zusammen? Wird damit nicht die Verantwortung des Einzelnen auf einen Dienstebetreiber übertragen, der letztendlich nur eine Software zur Verfügung stellt und das so vielleicht gar nicht leisten kann?
Stefan Brink: Ja, und vor allem gar nicht leisten will. Die Diensteanbieter, die wir in diesem Bereich haben, sind ja nicht die netten Helferlein für überforderte Private, sondern die verfolgen ja ganz eigene, knallharte Geschäftsinteressen. Da wird sich immer das Interesse, schonend und rücksichtsvoll mit den Daten Betroffener, auch gerade Dritter, umzugehen beißen mit den gewerblichen Interessen des Anbieters. Das müssen wir also schon selbst als Privatperson lernen, in dem Bereich sorgsam, vertrauensvoll und schonend mit den Informationen und auch mit den Rechten Anderer umzugehen. Das ist unsere eigene Aufgabe, da müssen wir dran arbeiten, indem wir in die Schulen gehen mit dem Thema Digitalisierung und Datenschutz. Wir gehen sogar schon in die Kindergärten! Indem wir ganz früh die Kinder im Sozialisationsprozess auf diese Ebene führen und ihnen dort vorführen, was man alles an Schaden anrichten kann und wie man sich gefälligst nicht verhält. Wir brauchen eine „Netiquette“, heute sagt man digitale Ethik. Wir brauchen Regeln, soziale Regeln, Normen, die auch fürs Netz gelten und die müssen schlicht und ergreifend erlernt werden. Die müssen Teil unseres Alltags werden. Dabei auf besondere Unterstützung durch irgendwelche Plattformen zu hoffen, wäre ein Irrweg.
BW: Wie ist es mit der Verantwortung für die Sicherheit auf dem eigenen Endgerät? Hier sind immer mal wieder die Hersteller im Gespräch, man möchte sie zu lebenslangen Sicherheitsupdates zu verpflichten. technisch bestimmt nicht verkehrt, nur beim Nutzer sieht es zu weilen wie folgt aus: Das Gerät kann ruhig € 1000,- und mehr kosten, aber für eine MessengerApp € 3,- zu zahlen, die DSGVO ernst nimmt, weil sie sich eben über den Preis und nicht über die Daten finanziert, ist nicht drin. Wieso nicht auch den Nutzer verpflichten, ein bestimmtes Sicherheitsniveau einzuhalten? Dies könnte z.B. vom BSI bürgernah festgelegt werden?
Stefan Brink: Ja, wobei da die öffentliche Debatte im Netz in eine ganz andere Richtung geht. Ich merke immer wieder, wenn wir als Datenschützer an die Eigenverantwortung der Menschen appellieren, dass wir sofort relativ aggressiv damit konfrontiert werden, dass sei jetzt victim blaming. Da würden wir uns an die Opfer wenden und dem Opfer neue Pflichten auferlegen, dabei seien die Täter die großen Anbieter der Plattformen, die reguliert werden müssen. Ich denke, man muss auf beide Seiten schauen. Auf der einen Seite, dass wir eine Breitenwirkung darüber erzielen, dass wir die großen Anbieter im Netz gut regulieren und auch tatsächlich klar machen, dass die Grundverordnung gilt und wir auch Bußgelder verhängen. Das wir Anordnungen erlassen und schlicht und ergreifend die großen Anbieter datenschutzkonform hinbekommen, das nimmt uns keiner ab, das muss ohne jede Einschränkung geschehen. Darüber hinaus stimme ich Ihnen aber zu, wird das Ganze nur dann rund, wenn wir auch die einzelnen Nutzer in den Blick nehmen und zunächst mal an ihren eigenen Vorteil, an ihren eigenen Nutzen appellieren und sagen: pass mal auf, wenn du dich im Netz auf diese Art und Weise bewegst, schadest du deinen eigenen Interessen.
Aber dann muss noch ein dritter Aspekt dazukommen, dass man dem Einzelnen klar macht, du bist auch in vielen Bereichen Treuhänder. Wenn du nämlich Informationen von Dritten hast, wenn Du Fotos von anderen hast, wenn du Chatverläufe hast u. ä. dann bist du auch verantwortlich dafür, dass diese Daten nicht in die Hände Dritter kommen und dass sie nicht gewerblich von irgendeinem Anbieter benutzt werden können.
Da müssen wir auch noch ganz intensiv aufklären. Ich glaube, diese Punkte gehören alle zusammen und diese Aspekte dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. In erster Linie würde ich sagen, dass ist auch eine unserer Aufgaben als Aufsichtsbehörde. Wir müssen an die Anbieter ran, aber wir dürfen dabei die betroffenen Bürgerinnen und Bürger nicht vergessen. Da muss ein Lernprozess stattfinden und da gibt es auch eine Verantwortung.
BW: Wie ist das hier mit den Informationspflichten? Das könnten Privatpersonen natürlich nicht leisten, aber sie könnten schon verpflichtet werden, Daten anderer nicht ohne deren Wissen weiterzugeben? Wie sehen die Datenschutzbehörden das?
Stefan Brink: Sehe ich nicht, ehrlich gesagt. Von der gesetzgeberischen Seite her sind wir in einem Evaluierungsprozess, der ist in der Grundverordnung drin. Bis Mai 2022 muss die EU-Kommission klar machen, wo sie die Grundverordnung ändern will. Dass an diesem sogenannten Haushaltsvorbehalt Artikel 2 gerüttelt werden soll, ist nicht zu sehen, da wird es aller Voraussicht nach keine Veränderung geben. Maßnahmen des Gesetzgebers, national oder europäisch, die in diese Richtung gehen würden, sind mir auch nicht bekannt. Wir bleiben dabei darauf angewiesen, dass unsere Privatrechtverordnung funktioniert und das man nicht über die Herausgabeansprüche der Grundverordnung, sondern über zivilrechtliche Informationsansprüche an den anderen privaten Daten-Verarbeiter rankommt. Das ist sehr unbefriedigend und führt in der Regeln nicht dazu, dass tatsächlich die Datenverarbeitung verbessert würde, weil die meisten den Weg vor Gericht scheuen. Und Sie haben vollkommen Recht, ich glaube in 99% der Fälle, weiß ja der Dritte noch nicht mal, dass seine Daten weiterverbreitet wurden. Da kenne ich auch niemanden, der sich bisher im wissenschaftlichen Bereich oder aus dem juristischen Bereich um das Thema bemühen würde, oder Vorschläge entwickelt hätte, wie man das verbessern könnte.
BW: Ich bedanke mich sehr herzlich bei Dr. Stefan Brink für das freundliche Interview!
Aktuell wird überall über einen Datenklau im großen Stil berichtet. Alle Medien sind voll davon, wie schön, es wird nicht langweilig. Es sollen von 1000 Personen des öffentlichen Lebens, also Politikern, Internetstars und anderen Prominenten Daten veröffentlicht worden sein.
Dies soll bereits im Dezember in einer Art Adventskalender bei Twitter passiert sein. Schnell wurde auch ein Verdächtiger ermittelt. Es soll sich um einen bei den Eltern lebenden und in Ausbildung befindlichen 20-jährigen handeln.
Na, das ging schnell!
Die Angelegenheit wird bekannt und ein Verdächtiger wird schnell präsentiert, ok. Als Motiv wurde bei einer Pressekonferenz heute bei Phönix Unzufriedenheit mit Politikern genannt. Warum also das Interesse an den anderen Daten oder einfach, weil man sie so einfach bekommen konnte?
Was wurde denn überhaupt gestohlen bzw. veröffentlicht?
Der Datenklau bei Politikern und anderen bezieht sich nach einem Phönix-Bericht hauptsächlich auf Kontaktdaten, Bilder, Dokumente, also selber eingestellte, nicht verschlüsselte Daten. Googelt man einige der genannten Politiker, so findet man schnell überall auch private Kontaktdaten. Worum geht es also? Ist es einfach nur der Schock über diesen Datenklau? Handelt es sich um einen Diebstahl, wenn man alles auf die Strasse wirft oder bekommt man auch einen Finderlohn fürs Aufsammeln? Wenn sich alles so verhält, wie es gerade berichtet wird, kann man ja nur dankbar sein, darauf aufmerksam gemacht worden zu sein.
Technische Möglichkeiten
Welche technischen Möglichkeiten hat der „Tatverdächtige“ denn genutzt? Das weiß man natürlich nicht so genau, aber wenn man mal schaut, wie einfach man an einige dieser Daten gelangen kann und dann noch den genannten recht langen Tatzeitraum anschaut, dann könnte er sie theoretisch auch abgeschrieben haben. Wenn wir die Geschichte so glauben, kann also nicht von großer Professionalität die Rede sein. Auch konnte man ihn ja schnell ermitteln, also kein Tor Browser oder ähnliches?
Eigenverantwortung
Eine weitere Frage, die sich mir stellt, ist die nach der Eigenverantwortung der Betroffenen. Schnell werden die Verantwortlichkeiten abgegeben, das BSI hätte etwas tun müssen, x und auch y haben versagt. Das finde ich wie immer schwierig.
Wenn es stimmt, dass es sich nur oder hauptsächlich um Kontaktdaten handelt, könnten die Betroffenen auch einfach einmal selber schauen, welche Daten, sie von sich selbst in welchen Netzwerken mit welchen Zugriffsberechtigungen posten. Auch geben sie ja sicher Visitenkarten aus, wo landen die Daten auf diesen Karten, das sollte man, wenn es einem wichtig ist, auch einmal kritisch hinterfragen.
Auch die Frage, wo man denn Daten aufbewahrt, sollten die Betroffenen sich stellen. In irgendwelchen dubiosen Clouds, iCloud, Dropbox? Versand über Webmailer, die nach eigenen Angaben Inhalte von Mails mitlesen? Ist das Datenklau, wenn man alles freiwillig veröffentlicht?
Wenn es vielelicht nicht nur um Kontaktdaten geht, ist dann auch Verantwortung im Amt und Geheimhaltung von Interna ein Thema? Wie gehe ich mit sensiblen Daten um, die mir als Politiker anvertraut wurden? Wo speichere ich diese? Übernehme ich Verantwortung für die mir zur Verfügung gestellten Daten? Habe ich meiner Sorgfaltspflicht genügt?
Vor allem handelt es sich ja um private Accounts!
Und dann die Passwörter? Für alles das Selbe, weil es ja so schwierig ist, sich alles zu merken? Also ich weiß nicht, mir scheint es recht einfach, es werden Daten bekannt und ich schieße auf das BSI und andere, statt mich an die eigene Nase zu fassen? Oder verlasse medienwirksam irgendwelche sozialen Netzwerke?
Gut gebrüllt Löwe!
Wenn man schon auf das BSI schießt, könnte man doch einfach einmal die von diesem Amt herausgegebenen BSI-Grundschutzkataloge lesen und schauen, was man davon selber umsetzen möchte. Gerade als Politiker könnte man doch die Möglichkeiten des Staates nutzen, um mit gutem Beispiel voran zu gehen.
Für mich scheint diese Angelegenheit momentan sehr unvollständig und unplausibel. Ich werde beobachten, was daraus wird.
Bekommt Ihr momentan auch immer wieder mal so einen Post zum Thema Facebook Algorithmus?
Gute Freunde, Alte Freunde, Dicke Freunde, Geschäftsfreunde, Bekannte, Facebook-Freunde und – ach einfach alle 😀😍🤗 ich springe auch auf den Zug und ändere diesen Facebook Algorithmus, da ich merke, dass ich nicht mehr so viele Posts meiner Freunde sehe. Hier ist nun, wie man es vermeidet, immer von den gleichen 25 FB-Freunden und niemand anderem zu hören. Dieser Post erklärt, warum wir nicht alle Posts von unseren Freunden sehen. Ich dachte, wenn ich dir auf Facebook folge, würde ich sehen, was du postest. Nicht mehr. Der Newsfeed zeigt zuletzt nur noch Beiträge von denselben wenigen Leuten, etwa 25, immer wieder die gleichen, weil Facebook einen neuen Algorithmus hat. Das System wählt die Leute aus, die Deinen Beitrag lesen werden. Allerdings würde ich gerne für mich selbst wählen. 😤 Deshalb möchte ich Dich um einen Gefallen bitten – Wenn Du diese Nachricht liest, schreibe mir einen kurzen Kommentar, ein „Hallo“, einen Aufkleber, was immer Du willst, so wirst Du in meinem News-Feed erscheinen. Ansonsten wählt Facebook aus, wen es mir zeigen soll und ich brauche kein Facebook, um meine Freunde auszuwählen! Zögere nicht, diesen Text zu kopieren und an deine Wand zu posten, damit du mehr Interaktion mit all deinen Kontakten hast und das System zum Teil umgehen kannst. Halte deinen Finger irgendwo in diesen Post bis „kopieren“ erscheint. Klicke dann auf „Kopieren“. Gehe nun auf Deine Seite und mit „Einfügen“ kannst Du den Text dann posten. Super! Du hast gerade kopiert und eingefügt !! Du wirst nun hoffentlich wieder mehr News von Deinen Freunden sehen. Mal sehen, ob es klappt, Ihr seid mir diesen Versuch wert!
Mein erster Gedanke war „echt? schon wieder“? Und es sind immer dieselben, die sowas posten, das sind auch diejenigen, die meinen, man könne mit Massenposts den Facebook-AGBs widersprechen.
Facebook Algorithmus / Der Aufstand der aufgeregten User
Ein Algorithmus ist grundsätzlich ein fest programmierter Ablauf (oder diverse), den kann man nicht beeinflussen, er steckt halt fest in der Programmierung.
Facebook funktioniert über Relevanz, diese wird gemessen über Häufigkeit postings pro User, Likes, Interaktionen anderer User usw. Über die Relevanz der Posts von Usern laufen auch die Werbeangebote, würde Facebook die Anzeige der Threads wirklich auf 25 User begrenzen, so würde ja die eigene Geschäftsgrundlage beschädigt.
Einige scheinen sowas zu glauben und schliessen sich dem Aufstand der aufgeregten User an, also bitte!
Im Ernst: Die Geschäftsgrundlage von Facebook ist, Werbung durch bestmögliche Vorauswahl an möglichst viele passende User zu verteilen, die Anzahl 25 spielt hier sicher keine Rolle.
Facebook Algorithmus / Relevanz und Sommerloch
Habt Ihr schonmal überlegt, dass hier gerade die Ferien beendet sind, und dass es deshalb ein Sommerloch gegeben haben könnte? Es kursieren ja auch Gerüchte, dass Facebook in der Beliebtheitsskala der Benutzer etwas abgerutscht ist. Aha!
Die Werbeeinnahmen sinken, wenn wenige User interagieren!
Was macht also Facebook, um sich wieder in den Fokus zu rücken? Jaaaaa, ein weiterer Kettenbrief, á la „kopiere dies in Deinen Status„. Und alle machen mit und agieren wie gewünscht, Facebook sagt danke. Ist natürlich nur eine naheliegende Vermutung, aber wer hätte sonst ein Interesse?
Facebook Algorithmus / wie jetzt
Postet doch einfach mal interessantere Dinge als tanzende Katzen und das 333 Meeresbild, dann bekommt Ihr likes und werdet gesehen. Und noch was, man könnte auch einfach mal nachzählen, ich habe weit mehr als die besagten 25 unterschiedlichen User in meiner Timeline.
Ironie an: Zu Hause ruft Euch keiner an? Ok, machen wir Massenanrufe empörter Telefonnutzer, ruft einfach alle an, die Ihr kennt. Ironie aus.
Stellt Euch vor, es kommt ein Kettenbrief und keiner macht mit. Und schon hat die Manipulation ein Ende, aber Ihr entscheidet das natürlich selber, mein Anliegen war nur, hier ein wenig aufzuklären.
In aller Munde nun, der Facebook Skandal, es wird gezetert und gemeckert, es gibt sogar die Forderung Facebook zu löschen –> #DeleteFacebook. Ich schau mir das seit den ersten Medienberichten sehr genau an und bin, gelinde gesagt, erstaunt.
Was haben denn Dienste wie Facebook, google, WhatsAPP und Co für einen Geschäftszweck? Natürlich, sie sind Datenkraken, vermeintlich kostenlos werden die Daten der Nutzer verwendet, um Interessen zu erkennen, wer kennt wen, wer liked was und welcher der Freunde liked dasselbe.
Kurz und gut, hier geht es um Datenanlyse im großen Stil, Überraschung? Nein, eher nicht. Nur ist jetzt bekannt geworden, dass nicht nur Facebook die Daten abgreift sondern andere auch noch, evtl. haben sie die Daten sogar verkauft? Wer weiß, vorstellen könnte ich es mir.
Facebook Skandal und Cambridge Analytica
Cambridge Analytica was ist das für ein Laden? Sie machen eigentlich genau dasselbe, auf Grund von Datenauswertungen führen Sie Kampagnen durch. Sie behaupten nun auch großspurig den amerikanischen Wahlkampf mit beeinflußt zu haben u.ä. Endlich haben sie Medienpräsenz und die nutzen sie!
Wie kommen sie denn eigentlich an die richtigen Daten? Ja, da macht Ihr alle fleißig mit, indem ihr z.B. diese tollen Kettenbriefe unterstützt, es gibt davon massig, jeder fühlt sich durch irgendwas angesprochen, fängt an bei diesen Grüßen, die man an alle weiterleiten soll zu Weihnachten und zu Ostern, damit jeder einen Gruß bekommt, Einladung zu einer Tasse Kaffee und und und.
Worum geht es da? Um das Netzwerk, wer kennt wen, welche Sternverkettungen gibt es, wie ist die Reaktionszeit, Gruppenzugehörigkeiten und so weiter und so fort. Das sind sehr hilfreiche Möglichkeiten, Profile über Nutzer anzulegen. Ein pfiffiger Datenanalyst kann hier alles auswerten, Beruf, Familie, geschlechtliche Orientierung, politische Präferenzen, einfach alles.
Die Teilnahme an Kettenbriefen ist übrigens freiwillig, man muss nicht auf so etwas reagieren. Mir scheint allerdings immer, die Naivität ist hier grenzenlos, Versender werden für tolle Ideen gelobt, die gar nicht ihre sind.
Sowas kommt zum größten Teil von Facebook direkt, wenn Ihr mitmacht, unterstützt Ihr diese Mustererstellung, über die sich gerade alle aufregen. Wenn Euch das nicht aufregt und Euch das egal ist, könnt Ihr damit weitermachen, es liegt meiner Meinung nach, in der persönlichen Verantwortung eines jeden, nicht bei Facebook. Facebook ist für das Portal verantwortlich, aber nicht dafür, wer etwas einstellt und wer das dann liked.
Interessant finde ich wieder die vermeintliche Opferrolle der User. Jeder stellt ein und liked, was er möchte. Und nun ist der Aufschrei der empörten User, die alles und jedes und sogar Kinderbilder ins Netz stellen, riesig. Schaut man sich die Posts dieser Empörten an, so sieht man, Eigenverantwortung ist nicht vorhanden.
Aber es ist doch kostenlos?
Immer wenn etwas vermeintlich kostenlos ist, dann geht es um einen nicht monetären Preis. Hier sind es die Daten und die Ereignisse die jedem Benutzer zugeordnet werden. Ich würde sagen, die Daten, die Facebook erhält, sind weitaus wertvoller, als ein Preis in Euro es sein könnte.
Viel schlimmer als diesen zu erwartenden Facebook Skandal, finde ich die Verwendung von WhatsAPP. Der Unterschied ist, bei Facebook haben sich alle entschieden, dort einzutreten, bei WhatsAPP werden die gesamten Daten der Endgeräte der User übertragen. Dort gibt es auch viele Benutzer, die eben nicht bei WhatsAPP sind.
Man verletzt also Persönlichkeitsrechte anderer Menschen!
Ganz toll auch, wenn man irgendeiner echten Gruppe beitritt, Sportverein, Schule etc. dann heißt es immer: „Wir haben eine WhatsApp Gruppe“ Das nervt, macht man nicht mit, bekommt man keine Informationen, hier ist der Gruppenzwang immens! Mein Tipp: Einfach mal nein sagen, dann hört der Spuk auf.
Datenschutz ist Grundrechtsschutz, aber man kann die Menschen auch nicht vor sich selber schützen, oder?
Alles meines Erachtens sind die User eins der größeren Probleme, die meisten Menschen machen einfach bei jedem Blödsinn mit. Und dass das eigentlich auch eine gute Methode sein könnte, Menschen zu manipulieren, das blicken nur die Wenigsten. Der Wahlkampf in den USA und auch die Vorbereitung auf die Brexit-Abstimmung in England soll nach Aussage von Cambridge Analytica ganau mit diesen Methoden in die „richtigen“ Bahnen gelenkt worden sein. Schade!
Autonomes Fahren klingt ja erstmal gut, ich gebe den Zielort ins Navi ein, drück den Attacke-Knopf und es geht los. Ich kann lesen, telefonieren, einen Film anschauen, Blogbeiträge schreiben, etc. Das ist doch super, oder?
Ich denke schon eine ganzes Weile über autonomes Fahren nach, es gibt für mich viele wichtige Aspekte, die inhaltlich für mich noch nicht ausreichend transportiert wurden. Ich will mal mit zweien beginenn.
Autonomes Fahren – was ist mit der Sicherheit?
Der eine ist der Sicherheitsaspekt, ich gebe ja die Verantwortung ab. An wen eigentlich? An den Hersteller des Fahrzeuges, im Prinzip, an den oder die Programmierer des Systems, die ich gar nicht kenne. Wie arbeiten sie so? Sind sie gewissenhaft, wurden alle Fälle bedacht, kann man überhaupt alle Fälle bedenken. Kann der Fahrer wirklich in Zukunft, wenn es ausgereift ist, etwas anderes machen? Oder muss der Fahrer stets mit aufpassen, um eingreifen zu können? Für einige wird autonomes Fahren sicher besser sein, als wenn sie selber fahren 😉
Autonomes Fahren – was ist mit der Haftung?
Wer haftet, wenn etwas passiert? Können technische Fehler ausgeschlossen werden? Greift bei technischen Fehlern die Produkthaftung? Oder ist es die Haftpflichtversicherung des Halters, der Halter oder Fahrer fährt ja gar nicht selber? Werden Probleme genauso behandelt wie jetzt beim Dieselskandal? Also, ich habe noch ganz viele Fragen zum autonomen Fahren. Trotzdem, als Wissenschaftler reizt mich auch die Technik, wäre doch toll, wenn das funktionieren würde.
Autonomes Fahren – was ist mit dem Datenschutz?
Jedes Auto wird eine rollende Internetadresse, sagt H. Müller-Pietralla in einem Spiegel-Artikel.
Welche Daten werden eigentlich wohin übertragen, wer ist dafür verantwortlich, wer hat Zugriff, wofür werden sie genutzt und wann wieder gelöscht? Auf jeden Fall muss es ja eine GPS-Ortung geben, die gibt es aber jetzt auch schon, jeder entscheidet sich ganz bewußt dafür, sich orten zu lassen, wenn er z.B. google Maps nutzt.
Wer sind die Nutznießer dieser Daten?
Benutzerdaten
GPS und Routendaten
Favoriten in Bezug auf Strecken
Fahrzeugdaten
Verbräuche
Wartungsintervalle
etc.
Das Datensammeln wird sicher gigantische Ausmaße haben und wieder werden alle mitmachen.
Ist autonomes Fahren in Bezug auf die Daten überhaupt zulässig, was für Mengen an Daten werden anfallen? Was sagen BDSG und DSGVO dazu?
Was denkt Ihr dazu? Ich bin ein bisschen unsicher, ob bei mir das Interesse am Technikfortschritt überwiegt oder ob ich mir Sorgen mache, welche Daten zusätzlich über uns gesammelt werden.
Sicher habt ihr sie auch bekommen, Kettenbriefe, über Facebook, WhatsApp, irgendwelche Messenger wie auch immer. Es ist ja auch total out, ein eigenes Bild mit einem eigenen Gruß zu versenden, man kann doch lieber wertfrei das nehmen, was einem jemand geschickt hat. Und ein Arbeitsauftrag ist auch gleich dabei, da macht man doch gerne mit, dabei sein ist alles. Alles andere wäre auch zu persönlich, es könnte falsch verstanden werden, man eckt an, wieder ein paar Freunde weniger. Ein schöner Kettenbrief, nach dem altbekannten Schneeballprinzip schafft Abhilfe.
Bei mir kamen Massen dieser Spams an, hier nur zwei Beispiele, ich bin sicher, Ihr kennt sie alle und die meisten von Euch haben sie, wie verlangt, weiterverteilt:
Anstatt eines persönlichen Grußes, geht es auch gleich los mit einer Aufforderung. Die Uhr soll man gar erst anklicken.
Ja, Ihr Lieben, bei mir versandet so etwas, NATÜRLICH! Ich klicke nicht an und ich leite auch nicht weiter, Ihr könnt das aber gerne tun 😉
Ach, was könnte man damit alles machen…
Ganz früher, damals, Ihr wisst schon, so in den 90-er Jahren, da gab es mal ein Video „bad day“, das ist dieser Typ, der in einem Großraumbüro einen Wutanfall bekommt und seinen Rechner kurz und klein schlägt. Damals hatte man es ja noch nicht so mit Bandbreite und Rechnerleistung. Dieses Video hat damals, nur aufgrund seiner Größe, mehrere Hallen an verschiedenen Produktionsstandorten eines Automobilherstellers lahmgelegt. Und nur, weil jemand diesen infantilen Mist, nun so super lustig fand, er wurde dann als Folge davon fristlos entlassen.
Aber heute, ja heute, hätte man ganz andere Möglichkeiten
Mangels einer besonders entwickelten kriminellen Energie will ich es mal versuchen.
Ein Bot, wie wäre es mit einem Bot?
Ich könnte ein kleines Skript darin verstecken, das auf allen Rechnern, von denen es wunschgemäß empfangen, angeklickt, what ever wurde, einen Bot installiert. So könnte ich mein eigenes kostenloses Botnetz schaffen, um damit überleg, grübel, na sagen wir mal, alle Bridgeclubs in Bremen lahmzulegen, oder so.
Wie wäre es mit einem Verschlüsselungstrojaner?
Weihnachten war wieder mal teuer, mein Portemonnaie zeigt Ebbe. Wenn jeder, der die Kettenbriefe erhalten hat, also eins der kursierenden Videos und wahrscheinlich gibt es noch viele mehr, an mich € 5,-/zahlt, dann wäre alles wieder chic und ich könnte mir Silvesterknaller kaufen, tu ich nicht, aber könnte ich.
Wie wäre es mit einem Phishing-Skript?
Es ist ja viel zu mühsam für Euch, wenn Ihr alle € 5,- an mich überweisen müßt, Zeit ist Geld, ich könnte mir gleich Eure Zugangsdaten schicken lassen. Ist ja viel bequemer und es bleibt doch im „facebook“-Freundeskreis, oder?
Ich weiß, ich weiß, Ihr wolltet doch nur ein wenig Spaß haben. Könnt Ihr ja auch, aber bitte schickt mir sowas nicht, ich will das nicht haben. Es wurde zwar von einem Freund geschickt, oder wer war noch der Urheber, Herr Putin, nee der nicht, oder? Oder Kim Dingsda, der Eure Rechner benötigt, um seine Raketen zu steuern, nee war ein enger Freund, den Ihr persönlich kennt?
Also, es handelt sich um Kettenbriefe, um das gute alte Schneeballprinzip. Im ungefährlichsten Fall geht es nur um Adresslisten, aber es könnte auch um etwas anderes gehen.
Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch, ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2018 und freue mich, darauf Euch alle im kommenden Jahr persönlich wiederzusehen.
schon wieder bekomme ich einen Kettenbrief in dieser Art von Aufmachung. Jeder dieser Kettenbriefe ist mit einer mehr oder minder stark ausgeprägten emotionalen Erpressung gespickt, kopiere dies in Deinen Status, wenn:
Du zu meinen wahren Freunden gehörst
Du weiterhin in meiner Freundesliste beiben möchtest
ich Dir etwas bedeute
….geht immer so weiter
Nervig, diktatorisch und unnütz. Meine nicht virtuellen Freunde, die sich zum Teil natürlich auch auf Facebook aufhalten, drohen mir nicht auf diese Art und Weise. Trotzdem sind sie vor diesem Quatsch auch nicht gefeit, es gibt diese Kettenbriefe für unterschiedlichste Themen, jeder fühlt sich durch bestimmte Themen angesprochen. Und da der Kettenbrief mich durch eine Person erreicht hat, mit der ich auf Facebook befreundet bin und die ich unter Umständen tatsächlich kenne, komme ich der Aufforderung „kopiere dies in Deinen Status“ gerne nach, weil, ich kenne den Absender, diese Person meint es gut und hier geht es gerade um einen Marsch nach Aleppo, Tierschutz, Humanität was auch immer, ist doch schliesslich eine gute Sache, oder? Und wenn ich etwas dazu beitragen kann, die Welt etwas besser zu machen…
Was steckt wirklich dahinter?
Tut mir leid, Ihr müsst jetzt ganz stark sein, dahinter steckt fast immer Facebook selber. Hier geht es um die Ausweitung der zielgruppenorientierten Werbung.
Wenn jemand einen Beitrag teilt, wird er in die Liste für ein bestimmtes Thema, Produkt, Unternehmen etc. aufgenommen. Teilen fügt eine Person hinzu.
„Teile dies nicht, sondern kopiere dies in Deinen Status“ bewirkt, dass alle, die denjenigen, der das kopiert hat, abonniert haben, in diese Liste aufgenommen werden. Bei öffentlich eingestellten Beiträgen, alle, die das sehen können. Sieht man unter dem Beitrag „gesehen von xxx“.
Diese Vorgehensweise stellt natürlich einen weitaus grösseren Zielgruppeneingang dar, als bloßes Teilen. Also, tut mir echt leid, aber es geht fast nie um das Thema des Beitrages, natürlich für die Personen, die „kopiere dies in Deinen Status“ befolgen, aber nicht für den Ersteller. Sondern es geht darum, Zielgruppen für bestimmte Themen ausfindig zu machen.
Das Prinzip gab es schon früher, man nannte es mal Kettenbrief, neudeutsch wird mitunter auch der Begriff Empfehlungsmarketing dafür missbraucht, der eigentlich für etwas anderes steht, aber anderes Thema.
Facebook Hacking ist ein Dauerbrenner, da in meinem Facebook-Freundeskreis in der letzten Zeit mehrere Konten gehackt wurden, dachte ich, ich schreibe mal etwas darüber. Wie kannst Du erkennen, ob Dein Facebook Konto gehackt wurde, wie kannst Du vorbeugen?
Ziel der Hacker ist es immer, über das gehackte Profil an weitere Profile zu bekommen. In vielen Profilen sind Bezahldaten hinterlegt, die kann man dann natürlich auch sehen.
Gehackte Profile kann man so nicht erkennen, sie outen sich aber fast immer durch eine vermehrte Aktivität. Wenn jemand sonst sehr selten mal etwas schreibt, aber plötzlich ständig kryptische Links schickt, dann ist etwas komisch. Genaues Hinsehen und ein gesundes Mißtrauen zahlen sich also wie immer aus.
Hier 2 Beispiele, wie sich gehackte Profile momentan oft verhalten (natürlich gibt es unzählige Möglichkeiten):
Es wird in die Chroniken von Freunden des Profils gepostet und alle Freunde markiert. Im Posting gibt es dann meist einen Link mit kryptischem Namen, ein Video, dass das Profilbild des gehackten Profils, also Eure FB Freundin oder Freund zeigt.
Da sollte die dunkel gelbe Warnleuchte angehen, wer macht sich die Mühe und markiert in einem Posting 100 und mehr Freunde. Vor allem, wenn es evtl. nur eine Bekannte/ein Bekannter ist, mit dem man selten oder gar nichts privat unternimmt.
Per PN kommt ein Link auf eine Webseite mit vermeintlicher Werbung. Vor kurzem erhielt ich sowas von einer ganz entfernten Bekannten, und es war eine Werbung für RayBan Sonnenbrillen. Da war gleich die Überlegung, hat sie jetzt einen Shop aufgemacht, nein hat sie natürlich nicht, ist das ein gängiger Weg für Werbung, nein, auch nicht.
Da ich Werbung fast nie anklicke, es sei denn, es sind die Firmen meiner Freunde direkt, habe ich sie also gelöscht und gut. Diese PN kam dann an demselben Tag dreimal, da habe ich die Freundin dann kontaktiert und gefragt, was das soll, das hatten andere dann auch bereits getan, sie konnte das Konto retten und gut.
Menschen, deren Profil gehackt wurde, sollten, wenn alles wieder bereinigt ist, in ihrem Profil posten, was genau sich zugetragen hat und wie sie das Konto gerettet haben. Falsche Scham ist irgendwie doof, durch diese Information kann man andere User bewahren auf so etwas hereinzufallen. O.g. FB Freundin, die mit den Sonnenbrillen, hatte ich auch darum gebeten, hat sie leider nicht gemacht, schade.
Was also tun, wenn Dein Facebook Konto gehackt wurde?
Wenn Du glaubst, Dein Facebook Konto wurde gehackt, solltest Du die folgenden Überprüfungen/Änderungen machen:
nachsehen, welche Emailadressen mit Deinem Facebook-Konto verbunden sind
Ggf. macht es auch Sinn, den Codegenerator zu aktivieren
Ich würde auch empfehlen, Facebook direkt zu benachrichtigen
Wenn alles nichts hilft, deaktiviere Dein Konto (löschen geht ja leider nicht) und lege Dir ein neues an.
Wie kannst Du vermeiden, dass Dich jemand hackt?
Um zu vermeiden, dass Dein Facebook Konto gehackt wird, gelten eigentlich dieselben Regeln wie immer:
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste
Auf alle Geräte, auch aufs Handy, gehört ein Virenscanner mit Phishing-Schutz, der natürlich aktuell gehalten wird
Jede Zusendung genau ansehen, sieht sie irgendwie merkwürdig aus, löschen, blockieren, was auch immer, aber nicht lesen, keine Links anklicken
Vorsichtig mit Kennwörtern, natürlich niemandem verraten und öfter mal ändern
Keine Kennwörter speichern, lieber manuell eingeben
bestätige nur Freundschaftsanfragen von Leuten, die Du kennst, wenn plötzlich ganz viele kommen, wurde evtl. ein Konto eines Deiner FB Freunde gehackt
Die Bestätigungsmitteilung für Markierungen von Bildern mit Deinem Namen einstellen
Wenn der Verdacht besteht, dass Dein Konto gehackt wurde, sofort das Kennwort ändern und in der darauffolgenden Meldung alle mobilen Geräte automatisch abmelden lassen, weitere Infos s. oben
Wenn Du Postings/PNs … von gehackten Konten bekommst
Kontaktiere die Person und frag nach, der Betroffene bekommt es meist als letztes mit
Wenn wie eben beschrieben, viele Empfänger markiert sind, akzeptiere die Markierung nicht, kennzeichne es als Spam und blockiere den Absender erstmal
Kommen merkwürdige Werbeangebote, genauso
Hier ein paar sinnvolle Einstellungen
Findest Du in Deinem Facebook-Profil (unter Einstellungen):
Hier kannst Du sehen, welche Mailadresse(n) mit Deinem Konto verbunden sind. Stehen da Adressen, die Du nicht kennst, löschen und ggf. die Adressen an Facebook schicken.
Weiterhin kannst Du einstellen, dass Du benachrichtigt wirst, wenn eine Anmeldung von unbekannten Geräten erfolgt.
Regelmäßiges Ändern des Passwortes ist dringend zu empfehlen, auch eine gewisse Passwortkomplexität schützt vor unerwünschten Anmeldeversuchen
Hier kann man einstellen, wer in der eigenen Chronik posten darf und dass man evtl. Markierungen der eigenen Person bestätigen muss.
Nicht zuletzt können unerwünschte/aufdringliche User blockiert werden
Sorglosigkeit und blindes Vertrauen haben im Internet nichts zu suchen. Den Betreibern von Social Media Portalen blind zu vertrauen, hilft auch nichts, man muss schon selbst für sich sorgen.